Armut ist nicht immer nach außen sichtbar, sondern bleibt oft im Verborgenen und weist, neben dem Mangel an finanzielle Ressourcen, viele unterschiedliche Dimensionen auf. Deshalb ist es ein Grundanliegen der Freien Wohlfahrtspflege in Hamburg, sich mit dem Thema "verdeckte Armut" auseinanderzusetzen und gemeinsam mit der (Fach-) Öffentlichkeit von allen Seiten zu beleuchten.
Vor diesem Hintergrund haben die in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg e.V. (AGFW) zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände in Hamburg von 2004 bis 2010 die Kampagne "Fehlt Ihnen Etwas? Beratung kann helfen!" zur verdeckten Armut in Hamburg veranstaltet.
Unter Menschen, die in verdeckter Armut leben, werden diejenigen verstanden, die zwar Ansprüche auf gesetzliche Leistungen haben, aber ihre gesetzlichen Ansprüche auf Sozialleistungen aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrnehmen. Über die Ausmaße der verdeckten Armut in Hamburg können nur grobe Schätzungen angestellt werden.
Die Ziele der Kampagne "Fehlt Ihnen Etwas? Beratung kann helfen" sind:
1. Der Hinweis auf die Problematik und die Entwicklung entsprechender politischer Forderungen
(z. B. eine Hamburger Armutsberichtserstattung, Verbesserung der Aufklärung und Information der Betroffenen)
2. Information der Menschen über Ihre Rechtsansprüche und Unterstützung durch konkrete Hilfsangebote bei ihrer Durchsetzung (offener Beratungstag bei der Kampagne, Beratungsstellenführer und Angebote der Beratungsstellen)
3. Verbesserte Information der Öffentlichkeit über die konkreten Angebote der Hamburger Beratungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege
Zu den Kampagnenbausteinen gehörten neben den Beratungstagen eine verbandsübergreifende Beratungsstellenbroschüre (LINK), die zuletzt 2013 aktualisiert wurde und als Print-Exemplar bei der AGFW bestellt werden kann. Den Auftakt der Kampagnen bildeten jeweils eine Pressekonferenz und eine Fachveranstaltung zu den jährlichen Spezialthemen.
Die Ergebnisse aller bisherigen Kampagnen mit ihren unterschiedlichen Themenschwerpunkten können Sie auf dieser Homepage nachlesen. Alle Kampagnen haben gezeigt, dass die Mehrheit der befragten Menschen weder ausreichend über ihre sozialen Rechte noch über entsprechende Hilfsangebote informiert waren.